Veröffentlichungen

Seit 1976 sind mehr als 300 Artikel in der westfälischen und in der überregionalen, deutschlandweiten Presse erschienen. Diese hier anführen zu wollen, verbietet sich allein wegen ihrer Fülle. Es gab mehrere Berichte im regionalen Hörfunk und Fernsehen des WDR und des NDR von den 1980er Jahren bis heute. So sollen hier nur exemplarisch Artikel angeführt werden.

Kataloge & Bücher

Akt

Ein photographisches Portfolio in Farbe
Katalog, Münster 1980 (vergriffen)

 

Michael Rickert

Druckgrafik 1979 – 1980
Katalog, Münster 1981 (vergriffen)

 

Weniger ist mehr

Münster in Architekturfragmenten
Katalog, Münster 1993 (vergriffen)

 

Helmut Ebert

Künstlerlexikon für Münster und Umgebung, Münster 1996

Who is Who

in der Bundesrepublik Deutschland, 9. Ausgabe Band 3, Zug/Schweiz 2002, Seite 3769

 

Der Versuch der Lösung

1972 – 2012
Katalog, Münster 2013 (vergriffen)

 

Michael Rickert
nichts ist von nichts.

Katalog, Münster 2013 (vergriffen)

Dr. Jörg Bockow (Hg.)

Der Versuch der Lösung

1972 – 2012
2. Auflage
Münster 2015 (vergriffen)

 

Dr. Jörg Bockow

Entdeckungen in der Tiefe

in: Kontur 13 – das Kunstmagazin
Ausgabe Winter 2015 S. 18 bis 21

 

Antonius Kerkhoff (Hg.)

Die Substanz des Nichts

Texte von Dr. Arnhold, Prof. DDr. Müller,
Dr. Rau, Prof. Scheel u. a.
Münster 2017
ISBN 978-3-930322-71-8
1. Auflage (vergriffen)

Michael Rickert

Parabel: Licht ist Blau
Parabel: Licht ist Rot

Das Konzept 2018
Münster 2018
(vergriffen)

 

Gerald Nierste (Hg.)

Michael Rickert:
Innen und Außen sind gleich

Texte u.a. von Prof. Dr. T. Roser
Nordhorn 2018

 

Antonius Kerkhoff (Hg.)

Die Substanz des Nichts

Deutlich erweitert u.a. mit
Text von Prof. Dr. M. Kobbert
Münster 2018
2. Auflage
ISBN 978-3-930322-71-8

Franz-Hitze-Haus ehrt Michael Rickert

Der Titel der Schau irritiert: „Die Substanz des Nichts“. Dabei ist das, was das Franz-Hitze-Haus jetzt in der ersten großen Ausstellung unter der Ägide des neuen Akademiedirektors Antonius Kerkhoff zeigt, ganz bestimmt kein Nichts. Der bekannte münsterische Künstler und Kunsterzieher Michael Rickert zieht mit dieser Präsentation aktueller Bilder auch eine Art künstlerischer Schaffensbilanz.
Von Johannes Loy
Mittwoch, 22.03.2017, 18:03 Uhr

Künstler Michael Rickert (l.) und Akademiedirektor Antonius Kerkhoff vor einem farbenprächtigen Triptychon. Foto: Loy

Auf den Punkt gebracht könnte man Rickerts höchst kreative Arbeit als Prozess der Sinnfindung, des immer wieder neuen Experimentierens und Entdeckens bezeichnen. Auf den ersten Blick sind seine großformatigen Gemälde, Tafelbilder und Triptychen – letztere verweisen nicht von ungefähr auf Altarbilder – in ihrer Bildaussage offen und abstrakt. Zugleich jedoch bieten sie große stoffliche Präsenz. Rickert gilt unter Kunstfreunden als Alchemist. Er experimentiert, malt im Wortsinn kreuz und quer, lässt den gesamten Farbkosmos in pastosen Schichten aufscheinen, arbeitet unterschiedliche Materialien in die Bilder ein, seien es Blütenblätter, Samenkörner oder kleine Tierskelette. Auf den Bilderflächen entstehen Strukturen, feine Material¬ansammlungen und Muster. Der Blick des Betrachters geht in die Tiefe, er sucht Halt und Sinn, er begibt sich auf Entdeckungsreise und Sinnsuche. Diesen spirituellen Ansatz würdigte der münsterische Theologe und Philosoph Prof. DDr. Klaus Müller am Dienstagabend bei der festlichen Eröffnung.
Welche tiefen Spuren der Künstler und beliebte Kunsterzieher Michael Rickert vor allem auch in seiner schulischen Umgebung hinterlassen hat, bewies der eindrucksvolle Zustrom an Schülern und Kollegen bei der Vernissage.
Bis 11. Juni im Franz-Hitze-Haus, Kardinal-von-Galen-Ring; zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen.

Michael Rickert: “Die Substanz des Nichts”

Münster – Seine Gemälde sind von einer beeindruckende Tiefgründigkeit. Michael Rickert aus Münster ist ein künstlerischer Tausendsassa. Er genießt es, spielerisch und experimentell mit verschiedenen Techniken umzugehen. Er ist auf der Suche nach neuen Zusammenhängen, neuen Strukturen und nach neuem Sinn. Heraus kommen abstrakte Gemälde, Tafelbilder und Triptychen von atemberaubender Intensität. Das Franz-Hitze-Haus in Münster zeigt unter dem Titel „Die Substanz des Nichts“ vom 12. März bis zum 1. Juni einen Querschnitt aktueller Arbeiten.

Michael Rickert: 16-16-16-12, Öl, Dispersion, Asche, Blei auf Leinwand, 2016

Bei Rickert steht die Neugier im Mittelpunkt. Wie ein Alchemist experimentiert er mit seinen Farben und unterschiedlichen Materialien. Er setzt sie einem fortwährenden Stresstest aus. Rickert ist der zum Meister avancierte Zauberlehrling, der die von ihm gerufenen Geister nicht fürchtet.

Michael Rickert: Kreuz und Quer, Öl, Gouache, Mischtechnik auf Leinwand, 2013

Der reliefartige Charakter der Werke tendiert zum Objekthaften, zum Schaukasten, zum Präparat. Solch eine Grenzen sprengende Arbeitsweise kennt nicht viele Vorbilder: Die einen denken an Anselm Kiefer, andere an Max Ernst und auch an Joseph Beuys. Bei manchen seiner Gemälde könnte Jackson Pollocks Dripping Pate gestanden haben, die seriellen Arbeiten stehen den Gemälden eines Gerhard Richter in nichts nach.

Michael Rickert: ES, Öl, Mischtechnik auf Leinwand, 2006

Farbexplosion, Farborgie, Farbenspiel – es gibt gleich mehrere Synonyme, die einem unmittelbar in den Sinn kommen. Wenn man die Arbeiten des Künstlers Michael Rickert zum ersten Mal betrachtet, ist ihre auffallende und sehr spezielle Farbigkeit das Merkmal, das einen unmittelbar anspringt. Meist ist bei den Gemälden die Farbe dick aufgebracht. Bis zu 30 Schichten liegen übereinander, aufgetragen in einem ebenso mühevollen wie zeitaufwendigen Prozess. Das legen alleine schon die mitunter wochenlang dauernden Trocknungszeiten der Farben, Lösungsmittel und Lasuren nahe.

Michael Rickert: Adler refurbished, Diptychon, Öl, Mischtechnik auf Leinwand, 2012 – 2016

Mal arbeitet Rickert mit Ölfarbe wie die klassischen Meister, mal mit Acryl-, mal mit Binderfarbe, vielfach auch mit einer Mischung aus allen diesen. Die Wirkung indes ist verblüffend. Der Betrachter erlebt eine ungeheure Farbtiefe. Die Dreidimensionalität des Farbauftrages korrespondiert je nach Lichteinfall mit einem geheimnisvollen Schimmer und seidigen Glanz, der einen ganz ähnlich wie bei dem Edelstein Tigerauge in einen anderen Raum blicken lässt.

Michael Rickert: Kreuz und Quer, Öl, Gouache, Mischtechnik auf Leinwand, 2013

Räume spielen in den Bildern des Münsteraner Künstlers eine bedeutsame Rolle. Das bevorzugte Farbspiel und das Farbspektrum reichen in vielen Abstufungen vom lichten Grün, über Türkisblau bis zum Dunkelblau. Sie sind die bevorzugten Farbräume des Künstlers. Aus gutem Grund.
Blau, das steht wie wir aus Erfahrung wissen, für Tiefe. Blau erscheint uns das Meer, je tiefer der Grund unter uns liegt. Blau wölbt sich der Himmel über uns, in den wir bei strahlender Sonne so gerne blicken. Blau erscheint uns das unendliche Weltall, das uns umgibt. Der Kosmos. Die Unendlichkeit. Allein durch die Farbe Blau also eröffnen sich uns bereits neue Räume. Neue Dimensionen. Blau lässt uns tiefer blicken. Und dies ist vom Künstler durchaus in einem übertragenen Sinn gemeint.

Der Maler Michael Rickert bei der Arbeit in seinem Atelier – Foto: privat

Der Künstler Rickert befindet sich ganz offensichtlich auf einer Suche – ist beinahe wie ein Getriebener. Noch nie Dagewesenes will er aufdecken, so als wolle er für einen Moment den Schleier über der Wirklichkeit lüften, um einen raschen Blick ins Reich der Metaphysik zu werfen. Er wird angetrieben von seiner Sehnsucht, die Welt zu durchdringen, so als misstraute er als gläubiger Christ der Hoffnung auf ein Jenseits im Himmel.
Michael Rickert fordert in seiner Arbeit immer wieder mit geradezu anarchischer Lust heraus, dass sich die Materialien verändern, wobei immer wieder aus einer metaphysischen Mitte der Schöpfer seine Finger im Spiel zu haben scheint.
Rickert hat an der Düsseldorfer Kunstakademie studiert und zwar am Institut für Kunsterzieher in der Abteilung Münster. Seine Lehrer waren die weit über die Grenzen des Landes bekannten Künstler und Professoren: Udo Scheel, Norbert Tadeusz und Jochen Zellmann. Sie haben ganze Generationen von Künstlern auf den Weg gebracht und ihnen Mut gemacht, ihren ganz eigenen Weg zu suchen – wie eben auch Michael Rickert. (Jörg Bockow)
„Die Substanz des Nichts“ – Arbeiten von Michael Rickert: 12. März – 1. Juni 2017
Vernissage: 21. März 2017 um 20.00 Uhr
Franz Hitze Haus / Kardinal-von-Galen-Ring 50 / 48149 Münster
www.franz-hitze-haus.de

Abstrakte Arbeiten regen die Fantasie an

Westfalen – Die Ausstellungssaison in “La Folie” in Ostbevern beginnt! Nach den raumfüllenden Installationen des Winterhalbjahres wird – allen Temperaturstürzen trotzend – der Ausstellungspavillon an der Telgter Straße wieder mit einer “normalen” Ausstellung geöffnet.

Ab dem 26. Mai zeigt das Kulturforum Ostbevern Arbeiten von Michael Rickert in der Ausstellung “VorOrt”. Der Münsteraner Künstler, seinerzeit einer der ersten Absolventen der heutigen Kunstakademie Münster – damals noch Abteilung Münster der Kunstakademie Düsseldorf – Kunsterzieher am Kardinal von Galen Gymnasium in Münster-Hiltrup, hat sich wegen seiner vielfältigen Ausdrucksformen den Ruf eines künstlerischen Tausendsassas erworben. Performances, Filmarbeiten, Fotografie, Zeichnungen, Druckgrafik, flächige und skulpturale Papierarbeiten gehören ebenso zu seinen Ausdrucksformen wie die in der Ausstellung gezeigte Malerei.

Seine Experimentierfreudigkeit zeigt sich auch hier. Farbe und Pinsel genügen ihm selten. Es darf auch schon mal als Arbeitsmittel ein Heißluftgebläse sein, um die Strukturen des Gemäldes zu verändern.
Bei genauem Hinsehen kann man in den nahezu reliefartigen Strukturen seiner Gemälde hin und wieder sogar Geldscheine und -Stücke und Metallsplitter entdecken. “Kunst muss man jeden Tag neu erfinden”, lautet sein Credo. Sein großes Vorbild ist der bekannte Revolutionär der Malerei in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, Max Ernst. “Entscheidend ist für mich aber nicht die Maltechnik, sondern die Fähigkeit, zu sehen und das Gesehene sichtbar zu machen,” erläutert Michael Rickert,” das Prinzip gilt in gleicher Weise für meine Arbeit als Kunsterzieher wie als eigenständiger Künstler.

Thomas Gabriel vom Kulturforum Ostbevern ergänzt: “Michael Rickerts auf den ersten Blick abstrakte Arbeiten, besitzen eine Tiefe, die es der Fantasie einfach macht, Dinge wie Fabelwesen, verborgene Gesichter, entlegene Sterne und andere Strukturen zu entdecken. Es sind gleichzeitig Einladungen zum Träumen wie zum Forschen und Entdecken. Religiöse Themen und Glaubensinhalte sind einer der Schwerpunkte seines Schaffens. Der Großteil der gezeigten Bilder ist speziell zu der Ausstellung in Ostbevern geschaffen worden.”

Die Vernissage am Sonntag, den 26.5., um 11.00 Uhr begleitet Sandra Kortenbrede musikalisch, Thomas Gabriel wird in das Werk einführen, der Künstler für Gespräche zur Verfügung stehen.

Die Ausstellung wird bis zum 30.6. in Ostbevern gezeigt.

Der Vergänglichkeit entrissen

Für seine künftigen Ausstellungen arbeitet der Künstler und Kunsterzieher am KvG-Gymnasium, Michael Rickert, an neuen Bildern. Dafür trägt er Gegenstände zusammen, die im höchsten Maße vergänglich sind.
Foto: gro

Michael Rickert konserviert in seinen neusten Bildern Blätter, Blüten und Vögel für die Ewigkeit Der Vergänglichkeit entrissen

Als Sammler und Jäger ist der Mensch groß geworden. Die Zeiten haben sich geändert, Menschen in der Steinzeit hätten sich wohl arg gewundert, wenn jemand von ihnen beispielsweise Goldregen aufgelesen hätte. Oder im großen Stil Rosenblüten gesammelt und womöglich tote Vögel von der Straße gekratzt hätte. All das tut Michael Rickert – natürlich nur der Kunst zu Liebe.
Von Michael Grottendieck

Er sammelt und fängt die Zeit ein, wie er erzählt. Weil alles, was er sammelt, bei aller Unterschiedlichkeit im höchsten Maße vergänglich ist. Selbst ein toter Vogel auf der Straße sieht schon wenige Minuten anders aus als unmittelbar bei seinem bei seinem Unfalltod. Rickert ist es gelungen, immerhin drei Tauben, eine Elster, ein Eichelhäher-Baby, eine Gartengrasmücke, eine Rabenkrähe, eine Drossel, sowie ein Dohlenbaby zu sammeln, in einem dreiteiligen Bild zu verarbeiten und unter Verwendung von großer Mengen an Terpentin-Ersatz praktisch für die Ewigkeit zu konservieren.

Inspiriert sei das Werk von Anselm Kiefers Bild „Sturz der Engel“ worden, erzählt der Kunsterzieher am KvG, der gegenwärtig gleich mehrere neue Arbeiten anfertigt für größere Ausstellungen im Münsterland, bei denen er sich präsentieren wird. Die Hommage an Anselm Kiefer beschäftigt sich mit dem Thema Tod. Farblich verwendet Rickert bewusst die Farben Weiß und Hellblau, er zeichnet fast einen kaiserblauen Himmel. Thematisch fließen, wie bei ihm nicht unüblich, die apokryphen Schriften und der Barock mit ein.

Zurück zum Sammler: Rosenblüten hat Rickert über zwei Jahre gesammelt, sie in Acryl gesetzt, so dass der Duft erhalten bleibt. Seine Rosenbilder sind gedacht als Hommage an Gertrude Stein, deren Worte „Rose is a rose is a rose is a rose“ fast schon Allgemeingut sind. „Ja, es wird viel geehrt“, meint Rickert augenzwinkernd.

Zeitgleich entstehen „Panta rhei“ Nummer 21 bis 27 zum Thema Wasser. Auf einem idealtypischen Untergrund werden in weiteren Schichten gelber Sand und Wellen aufgetragen. „Panta rhei“, heißt auch eine Ausstellung Rickerts, die ab dem 11. Januar 2015 auf der Burg Vischering in Lüdinghausen zu sehen ist. Wenig später stellt Rickert im Kloster und Schloss Bentlage in Rheine aus. Bei der Frühjahrsausstellung des Kunstvereins Arboga in Schweden stießen vor allem Bilder auf positive Resonanz, die Rickert unter Verwendung von Goldregen-Blüten angefertigt hat. Keine Überraschung, bei diesen Farben . . .

DIE FANTASIE HAT ES EINFACH

Erstmals präsentiert Michael Rickert in Hiltrup seine Oeuvre

Von Michael Grottendieck

Münster-Hiltrup. „Überfällig!“ Ein Wort, das einfach alles sagt. Längst überfällig sei eine Ausstellung mit seinen eigenen Arbeiten. So hört es Michael Rickert jedenfalls allerorten, wenn er derzeit in Hiltrup über seine Pläne für diesen Herbst spricht. Das Warten hat sich gelohnt. Nicht eine Ausstellung verspricht der Kunsterzieher am hiesigen Kardinal-von-Galen-Gymnasium, sondern gleich vier an der Zahl.

In schöner Regelmäßigkeit ist Rickert ohnehin in der Hiltruper Öffentlichkeit präsent, wenn neue Arbeiten seiner Schüler präsentiert werden. Seine Rolle ist dabei auf einige einführende Worte beschränkt. Selbst wer mehrfach aufmerksam seinen Ausführungen gelauscht hat, wird kaum etwas über Rickerts eigene künstlerische Vorlieben und gar über sein Schaffen erfahren haben.

Was macht eigentlich Rickert, dieses Urgestein am KvG, das seit 1982 an der Schule unterrichtet und nicht zu Unrecht stolz darauf ist, dass dort seit 1983 ununterbrochen Leistungskurse im Fach Kunst zustande gekommen sind? Wofür steht der bekennende Wahl-Hiltruper, der 1953 in Wimbern geboren wurde, wenn er nicht in der Rolle des Kunstexperten und des Laudators seiner Schülerarbeiten auftritt?

Antworten gibt er in einem Gespräch mit den WN. Bekannt ist, dass Rickert an der Düsseldorfer Kunstakademie und zwar am Institut für Kunsterzieher in der Abteilung Münster ausgebildet wurde. Zu seinen Lehrern zählt er Udo Scheel, Norbert Thadeusz und Jochen Zellmann. Sein großes Idol ist Max Ernst mit seiner großen Experimentierfreudigkeit. Da hört man schon mal einen Satz aus dem Mund Rickert, dass es sich als „Epigonen“ von Max Ernst fühle – der sich übrigens unbändig darauf freut, dass in diesem Herbst tatsächlich Werke von Max Ernst im Best Western Premier Hotel Krautkrämer gezeigt werden.

Kunst, so lautet ein Credo Rickerts, müsse man jeden Tag neu erfinden. Sich auf einfaches Reproduzieren zu beschränken, das gehe nicht. Das gelte für das eigene künstlerische Arbeiten ebenso wie die berufliche Tätigkeit am KvG. Dass es eine Verzahnung beider Bereiche gibt, betrachtet er als „elementar“.

In seinen Fotoschätzen gebe es sogar eine Fotosequenz, die den damals zweijährigen Michael zeigt, wie am Tisch sitzt und zeichnet. Dem Einfluss seines Vaters, einem Grundschulrektor und begeisterten Kunstsammler, konnte und wollte er sich nicht entziehen. Schon früh mit einem Wohnambiente mit Petersburger Hängung vertraut, schätzt er noch heute die Kunstwerke und Bücher, die er von seinem Vater geerbt hat. Die eigene Bibliothek ist mittlerweile auf rund 4000 Bände angewachsen, die für ihn eine wichtige Arbeitsgrundlage sind.

Wer eigene Arbeiten Rickerts betrachtet, dem fällt die abstrakte Malweise ebenso auf wie die Tiefe, die der Künstler ihnen zu vermitteln vermag. „Die Fantasie hat es dabei eigentlich ganz einfach“, hat der Kunstkritiker Dr. Jörg Bokow einmal gesagt. Fast sei es so, als läge man entspannt auf einer Sommerwiese und blicke in den blauen Himmel, um in den Wolkengebilden verborgene Tiere, Gesichter, Fabelwesen zu entdecken, die der „große Meister“ an sein Firnament gemalt habe. Aber auch entlegene Sternensysteme, geheimnisvolle Landschaften oder Figuren lassen sich entdecken.

Die besondere Machart dieser Bilder hat auf der Oberfläche Spuren hinterlassen: Faszinierende Mikrokosmen auf wenigen Quadratzentimetern, die sich aus dem Gemisch von Binderfarbe, Leim und Caparol ergeben, dem Rickert mit der Höllenhitze eines Heißluftgebläse zu Leibe gerückt ist. Farbe und Pinsel allein genügen ihm nur selten.

Das Oeuvre jedoch beschränkt sich nicht allein die Malerei. Unter den 240 Arbeiten, die Rickert ankündigt, befinden sich Lithographien und Tuschearbeiten, jede Menge Fotos und sogar ein Film mit dem Titel „Goethe hat Hunger“. Wenn das nicht Appetit weckt – auf Rickert natürlich!
Zum Thema: Viermal Rickert in Hiltrup

Eine große Retrospektive aufgeteilt auf vier Ausstellungsorte. 240 Arbeiten benötigen schließlich viel Raum. Was wird wo und wann zu sehen sein?

Hiltruper Museum: Ab dem 11. September werden hier Zeichnungen, Druckgrafiken und Fotografien zu sehen sein. Fotos aus Hiltrup, wie es nicht mehr existiert: Impressionen aus dem leergeräumten und verstaubten Kloster sowie vom Silbersee und vom ehemaligen Hiltruper Hafen. Dazu bewegte Bilder, aufgenommen nachts in der Klosterküche. Zur Vernissage spricht Dr. Jörg Bockow.

Galerie im Alten Dorf von Jürgen Ohm: Farbige Lithografien und Tuschearbeiten.

Galerie im Hotel zur Prinzenbrücke: Ausschließlich Malerei von 1974 bis 1999. Titel: „Die Malerei des 20. Jahrhunderts.“ Zur Vernissage am 26. September spricht Dr. Joachim Stute.

Best Western Premier Hotel Krautkrämer: Die Malerei des 21. Jahrhunderts. Zur Vernissage im Januar 2010 wird als Laudator Prof. Dr. Max Kobbert erwartet.